Hochwasser
Nach relativ starken Schneefällen Mitte
Dezember und mildem Wetter Anfang Januar führte die Donau von etwa 14. bis 18.
Januar Hochwasser. Die Stadt Vilshofen sowie die umliegenden Gemeinden blieben
größtenteils verschont. Lediglich den Bootshafen Vilshofen mussten wir vom Eis
befreien (siehe Bericht "Arbeitseinsatz
im Bootshafen") und am 16. Januar unterstützen wir den Bootssportverein beim
Entlasten der Stege, indem die Seilverstrebungen gelockert wurden.
Wasserstand der Donau am Pegel Vilshofen von 12. bis 20. Januar 2011
Vilshofenen Anzeiger vom
17.01.2011
Hochwasser: Vilshofen kommt mit blauem Auge davon
Höchststand der Donau gestern Mittag um 12 Uhr bei 6,43 Meter - Parkplätze
voraussichtlich ab Mittwoch wieder frei
(Bild: PNP)
Sicherten den Steg im Bootshafen vor den reißenden Fluten: die Männer von der
Wasserwacht Vilshofen.
Von Elke Fischer
Vilshofen. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, atmet Bürgermeister
Georg Krenn auf. „Das befürchtete Jahrhunderthochwasser ist nicht eingetreten.
Einen Pegelstand von 6,42 Meter hatte die Donau gestern früh um 8 Uhr, vier
Stunden später, um 12 Uhr mittags war dann der Höchststand mit 6,43 Meter
erreicht. Von da an ging es bergab. „Somit sind wir unter dem Stand von 2002
geblieben, damals am 15. August hatten wir 6,53 Meter“, erzählt Krenn.
Nichtsdestotrotz waren Bauhof, Stadtwerke und Feuerwehr seit Donnerstag
pausenlos im Einsatz, um die ansteigenden Wassermassen abzuwehren. So mussten
etwa die Tauchpumpen auch nachts überwacht werden. Denn das Grundwasser in der
Donaulände, das durch die Donau ebenfalls angestiegen war, kann nur auf diese
Weise im Zaum gehalten werden. „Ansonsten würde die Stadt innerhalb des Dammes
absaufen“, schildert Krenn die drohende Gefahr. Und natürlich wurden auch die
mobilen Hochwasserschutztore ständig kontrolliert, ob sie auch wirklich dicht
halten.
Zwei Autofahrer, die ihre Pkws nicht rechtzeitig von der Donaupromenade
weggefahren hatten, wurden mit Hilfe der Polizei fieberhaft gesucht. „Am Samstag
um 17 Uhr schließlich musste eines der Fahrzeuge abgeschleppt werden, das andere
wurde vom Halter noch rechtzeitig vor dem Wasser gerettet“, berichtet
Bauhofleiter Karl Leuzinger.
Glück gehabt haben auch die Ruderer, die sich nur mehr mit dem Boot ihrem
Vereinsheim nähern konnten. Das Haus selbst blieb jedoch von den Wassermassen
verschont. „Das war diesmal aber wirklich knapp“, sagten die Männer aus der
Vorstandschaft. „Bei 6,50 Meter hätten wir das Wasser im Stüberl gehabt.“ Die
Feuerwehr hatte vorsichtshalber Sandsäcke aufgerichtet.
Keine größeren Probleme wurden vom Verkehrslandeplatz gemeldet. Die Comair-Halle
ist nicht belegt, weil der Flieger in Vilshofen ohnehin nicht mehr landen
konnte. Die Start- und Landebahn war bereits wegen Überflutung gesperrt.
Auch wenn die Hochwasserwelle Vilshofen passiert hat, so kommt auf den Bauhof in
den nächsten Tagen noch viel Arbeit zu. „Wir fangen heute an der Vils an, die
Straßen, Geh- und Radwege zu säubern“, so Leuzinger, „denn dort ist das Wasser
schon massiv zurückgegangen.“ Anders an der Donau, sie steigt langsam und fällt
langsam, hat er sich sagen lassen. „Dort können wir voraussichtlich erst am
Dienstag mit dem Putzkommando loslegen“, so der Bauhofleiter.
Bürgermeister Krenn schätzt, dass die Parkplätze an der Donaupromenade am
Mittwoch wieder zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen die Leute auf die
Rennbahn und den Bergerparkplatz ausweichen.
Während die Stadt Vilshofen selbst vom Wasser verschont blieb, bot sich in
Pleinting ein anderes Bild. Hier hatten die 30 Feuerwehrler rund um die Uhr alle
Hände voll zu tun. Gruppenführer Konrad Stölzle erzählt: „Vor allem die
Metzgerei Fuchs ist ein Problem, weil dort im Bereich der Garagen und des alten
Schlachthauses die Heizung untergebracht ist. Wir haben eine Tauchpumpe
eingesetzt.“ 15 andere Keller am Urfahr stünden bereits unter Wasser. Außerdem
halten die Männer Tag und Nacht Dammwache. „Das ist Pflicht, sobald die Donau
über 6,40 Meter steigt“, erläutert Stölzle. Bürgermeister Krenn war vor Ort, um
sich zu informieren. Und er hatte eine gute Nachricht dabei: Noch in diesem Jahr
soll mit der Hochwasserschutzbaumaßnahme begonnen werden.
In Windorf hatte Bürgermeister Franz Langer ebenfalls alles unter Kontrolle. Die
Staatsstraße 2125 von Vilshofen nach Passau musste am Samstag gegen 22 Uhr
gesperrt werden, weil das Wasser aus der Donau schwappte. Ansonsten macht der
Perlbach den bei Hochwasser üblichen Ärger. „Dort stehen die Keller voll und
eine Familie hat das Wasser sogar im Eingangsbereich“, berichtet Langer. Aber
das liege daran, dass der Hochwasserschutz noch nicht ganz fertig sei. „2012
wird auch dieser Bereich geschützt sein“, ist sich der Bürgermeister sicher.