Einsatz: Person von Donaubrücke gesprungen
Am Morgen des 8. März 2010 wurden wir mit dem Motorrettungsboot 99/1 zur Personensuche nach Schalding r. d. Donau angefordert. Ein Mann war von der dortigen Autobahnbrücke in die Donau gesprungen. Zusammen mit Feuerwehr und Wasserschutzpolizei suchten wir nach dem Vermissten. Die Suche wurde erfolglos abgebrochen.


Passauer Neue Presse vom 06.04.2010


Seit 8. März vermisster Österreicher (30) tot im Kachlet-Wehr entdeckt

Am Gründonnerstag ist in der Schleuse Kachlet eine Leiche entdeckt worden, bei der es sich um einen seit knapp einem Monat vermissten 30-jährigen Oberösterreicher handelt.
Am Osterwochenende hat sich auf traurige Art und Weise bestätigt, was Angehörige und Polizei bereits am 8. März vermutet haben. Damals war der Mann offenbar auf der A 3 von der Donau-Autobahnbrücke gesprungen. Seinen Suizid hatte er zuvor gegenüber seiner Freundin per SMS via Handy angekündigt. Das Auto des Österreichers war damals unverschlossen und mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf dem Standstreifen der Brücke vorgefunden worden. Auf dem Schneeboden wurden von der Polizei Fußspuren entdeckt, die zum Brückengeländer führten, aber nicht mehr zurück. Eine sofort eingeleitete Suche nach dem Vermissten vor Ort blieb damals allerdings erfolglos. Am Morgen des Gründonnerstags ging nun gegen 8.20 Uhr bei der Polizei-Inspektion Passau die Mitteilung ein, dass im sogenannten Rechen der Schleuse Kachlet eine männliche Leiche entdeckt wurde. Daraufhin nahm die Kriminalpolizei Passau die Ermittlungen auf. Zur Klärung der Identität beantragte die Staatsanwaltschaft Passau eine Obduktion, die am Ostersamstag im Institut der Rechtsmedizin in München durchgeführt wurde. Aufgrund des Vergleichs des Zahnschemas konnte der Tote schnell als der vermisste Oberösterreicher identifiziert werden. Es ergaben sich auch keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung am Tod des Mannes. - ck



Pressemitteilung Polizeipräsidium Niederbayern vom 04.04.2010

Männliche Leiche in der Schleuse Kachlet aufgefunden

PASSAU. Bei dem Toten handelt es sich um einen seit längerem vermissten 30-jährigen Oberösterreicher.
Am Morgen des Gründonnerstag ging gegen 08.20 Uhr bei der Polizeiinspektion Passau die Mitteilung ein, dass in der Schleuse Kachlet eine männliche Leiche im sog. Rechen aufgefunden wurde. Daraufhin nahm sofort die Kriminalpolizeiinspektion Passau die Ermittlungen auf.
Zur Klärung der Identität beantragte die zuständige Staatsanwaltschaft Passau eine Obduktion, die am Ostersamstag im Institut für Rechtsmedizin in München durchgeführt wurde. Aufgrund des Vergleichs des Zahnschemas konnte der Tote schnell identifiziert werden, es ergaben sich keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung am Ableben des Mannes.
Es handelt sich um einen 30-jährigen Oberösterreicher, der Mann war 08. März 2010 auf der A3 von der Donaubrücke gesprungen, nachdem er zuvor gegenüber seiner Freundin in einer SMS seinen Suizid angekündigt hatte.


Die zugehörigen Presseberichte:

Passauer Neue Presse vom 9. März 2010:

Selbsttötung per SMS angekündigt:
30-Jähriger springt von Autobahnbrücke


Suche nach jungem Reichersberger bislang vergebens - Tragisch: Auch Bruder in Donau ertrunken


Hin, aber nicht zurück führten die Spuren im Schnee auf der Brücke. (Foto: Geisler/PNP)


Mit Booten und vom Ufer aus suchten Passauer und Schaldinger Feuerwehrleute die Donau unterhalb der Sprungstelle ab. (Foto: Geisler/PNP)


Am Standstreifen der Autobahnbrücke stand der silberne Golf. (Foto: Geisler/PNP)

 

Von Jörg Klotzek
Jeder Suizid ist schlimm, doch dieser Fall ist besonders tragisch: Ein junger Österreicher aus dem nahen Reichersberg hat gestern seine Selbsttötung per SMS seiner Frau angekündigt und wenig später in Passau wahr gemacht. Besondere Tragik: Vor rund eineinhalb Jahren erst hatte sich der Bruder des Kfz-Mechanikers ebenfalls in die Donau gestürzt.
Am gestrigen Montagmorgen erreichte die Ehefrau an ihrem Arbeitsplatz eine SMS ihres Mannes, in der er seine Verzweiflungstat andeutete. Sofort raste die junge Frau nach Hause, doch ihr Mann war mit seinem silbernen VW Golf verschwunden. In der Wohnung lag ein Abschiedsbrief, in dem der Reichersberger seinen Plan konkret ankündigte.
Sofort alarmierte die Familie die Polizei, die eine Fahndung nach dem Golf mit RI-Kennzeichen (Ried im Innkreis) herausgab. „Ich habe dann die Handy-Nummer vom Schwiegersohn gewählt“, berichtet der Vater der verzweifelten jungen Frau aus der Gemeinde in der Nähe von Schärding. „Da meldete sich plötzlich ein Passauer Polizist.“ Denn zeitgleich hatten Beamte der Verkehrspolizei Passau das Auto entdeckt - auf der Autobahnbrücke rund 45 Meter hoch über Schalding rechts der Donau.
Spurenlage deutet klar auf Selbsttötung hin
Bei dem Fahrzeug leuchteten die Warnblinker, das Handy lag auf dem Beifahrersitz. Der Beamte hatte auf das Läuten des Mobiltelefons reagiert und schnell war klar, weshalb der Wagen unversperrt am Standstreifen auf der Passauer Autobahnbrücke gestanden war. Fußspuren im Schnee führten vom Fahrzeug weg, aber nicht mehr zurück. Die Spuren endeten am etwa bauchhohen Geländer jenseits der Leitplanke.
Da bestand so gut wie kein Zweifel mehr, dass der 30-jährige Kfz-Mechaniker seinem Leben ein Ende gesetzt hatte. Dennoch alarmierte die Polizei Feuerwehr und Wasserwacht, um die eisige Donau im Bereich der Sprungstelle abzusuchen. Mit zwei Booten suchten die Wehren den Strom ab, doch bald war allen klar: „Das hat keinen Sinn mehr“, wie Stadtbrandinspektor Andreas Dittlmann an der Einsatzstelle feststellen musste.
Man müsse davon ausgehen, dass der junge Mann den Sprung ins Wasser nicht überlebt hat. Vor einigen Jahren hatte sich schon einmal ein Mann von der hohen Autobahnbrücke in die Donau gestürzt und den Aufprall aufs Wasser nicht überlebt, erinnert sich Andreas Dittlmann. „Aus dieser Höhe ist die Wasseroberfläche hart wie Beton.“
Der Schwiegervater des Reichersbergers verfolgte die Suche nach ihm die ganze Zeit vom Ufer bei Schalding r.d.D. aus. Schweigend nahm der Mitt-Fünfziger das Ende der Suchmaßnahmen hin. Es habe keinerlei Hinweise auf eine Selbsttötungsabsicht bei dem jungen Mann gegeben, sagte der gefasst wirkende Mann. Die Tochter sei vollkommen geschockt und werde von der Mutter betreut. Das junge Paar habe keine Kinder.
Parallelen zu früherem Suizid in der Familie
Dann schob der Schwiegervater nach, dass es schon der zweite tragische Fall von Selbsttötung in der Familie des 30-Jährigen gewesen sei. Vor etwa eineinhalb Jahren hatte dessen Bruder ebenfalls den Freitod gesucht. Er war bei Wesenufer zwischen Passau und der Schlögener Schlinge in die Donau gesprungen. Von einer Brücke aus.

 

Meldung Polizeipräsidium Niederbayern vom 8. März 2010

30-jähriger Mann offensichtlich von Autobahnbrücke gesprungen

PASSAU. Am Montagvormittag stellte eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Passau auf der A 3 auf Höhe der Donaubrücke zwischen den Anschlussstellen Passau Mitte und Passau Nord einen unbesetzten Pkw mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf dem Standstreifen fest.

Bei der genaueren Überprüfung des österreichischen Golf wurden im unverschlossenen Fahrzeug ein Autoschlüssel und ein Mobiltelefon gefunden. Vom Fahrzeugführer fehlte jede Spur.

Wie die Beamten kurz darauf ermitteln konnten, hatte der 30-jährige Oberösterreicher etwa eine Stunde zuvor gegenüber seiner Freundin per SMS seinen Suizid angekündigt. Vom Wagen aus konnten die Beamten die Schuhspuren des Mannes verfolgen, welche bis zum Brückengeländer, aber nicht mehr zurück führten.
Eine groß angelegte Suchaktion nach dem Mann blieb bislang erfolglos. Bei der Suche waren u.a. ein Polizeihubschrauber, Boote der Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und der Wasserwacht, zahlreiche Polizeibeamte und Kräfte der umliegenden Feuerwehren beteiligt.

Die Kriminalpolizeiinspektion Passau hat die weitere Bearbeitung übernommen.