Einsatz:
Personen im Donau
Am 5. Juli 2009 gegen 19:30 Uhr alarmierte die
Rettungsleitstelle Passau die Wasserwacht Vilshofen und den Einsatzleiter
Wasserrettungsdienst mit der Einsatzmeldung: "Personen in Donau, Höhe
Pleinting". Zwei Männer waren mit ihrem Schlauchboot gekentert. Einer
konnte sich ans Ufer retten, der andere war vermisst. Zusammen mit den
Wasserwacht-Ortsgruppen aus dem Landkreis Deggendorf wurde die Donau abgesucht.
Zwei Tauchtrupps durchsuchten ein Altwasser bei Pleinting. Gegen 22:00 Uhr wurde
die Suche erfolglos abgebrochen.
ARTIKEL der PNP vom 07.07.2009
Gaudi-Fahrt zweier Freunde endet in Tragödie
Schlauchboot kentert auf der Donau - Leichtsinn kostet 50-Jährigen offenbar das
Leben - Polizei: „Waghalsiges Unternehmen“
Photo: PNP - Toni Scholz
Die Wasserschutzpolizei hat das Schlauchboot, mit dem die
Freunde auf der Donau unterwegs waren, geborgen. Das Boot war gegen eine Boje
gestoßen und gekentert. Die Männer stürzten ins Wasser. Nur einer konnte sich
retten, sein Kumpel ist offenbar ertrunken. Scholz
Von Isabel Metzger
Hofkirchen. Es sollte eine Gaudi-Urlaubsfahrt zweier Kumpels werden. Mit dem
Schlauchboot wollten die beiden sieben Tage mehr oder weniger ziellos die Donau
hinabschippern. Doch die Abenteuerfahrt der Freunde endete in einer Tragödie.
Ein 50-Jähriger ist aller Wahrscheinlichkeit nach ertrunken, nachdem das
Schlauchboot am Sonntagnachmittag gekentert war.
Die beiden Männer aus Schwaben waren mit einer Boje nahe Hofkirchen (Landkreis
Passau) kollidiert. Während einer der Freunde (45) sich nach dem Unfall ans Ufer
retten konnte, trieb der Ältere ab. Er habe mehrmals um Hilfe gerufen und sei
mit dem Kopf immer wieder unter Wasser geraten, schilderte Stefan Steinleitner,
Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, die tragischen Minuten nach dem
Unglück.
Das Boot war alt und mehrmals geflickt
Am Sonntagabend und gestern Vormittag suchten die Polizei sowie die
Wasserwachten Deggendorf und Vilshofen unter anderem mit einer Wärmebildkamera
nach dem Vermissten - ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
„Es gibt keine Hoffnung mehr, dass wir ihn lebend aus den Fluten bergen können“,
sagte Steinleitner gestern Nachmittag. Die Suche nach dem Ulmer wurde
eingestellt. Sein Freund, der aus Nersingen im Landkreis Neu-Ulm stammt, wurde
am Sonntag leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Er konnte allerdings erst
gestern vernommen werden, da ihn die Ärzte medikamentös ruhigstellen mussten.
Die Kumpels hatten ihre tödlich endende Tour am Samstag in Straubing gestartet.
Die erste Nacht campierten sie am Donauufer nahe Deggendorf.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Schwaben mit einem alten, knapp
drei Meter langen und 1,30 Meter breiten Schlauchboot (Baujahr 1980) unterwegs
waren. Es sei bereits mehrmals geflickt worden, sagte Steinleitner. Außerdem
hatte es im Bug zu wenig Luft. „Das Boot war mit den beiden Männern völlig
überladen und für die abenteuerliche Fahrt nicht geeignet“, betonte der
Polizeisprecher. Er sprach von einem „waghalsigen Unternehmen“, da die Männer
auch keine Rettungswesten trugen. Zudem verfügten sie über keinerlei nautische
Ausrüstung, also Kompass oder Anker. Die Schwaben seien lediglich mit
sogenannten Stechpaddeln die Donau entlanggeschippert.
06.07.2009, Polizeipräsidium Niederbayern
HOFKIRCHEN/LKRS. PASSAU. Bei einem Sportbootunfall am gestrigen Sonntag Nachmittag auf der Donau, kurz vor Hofkirchen, ist gestern ein 50-jähriger Mann aus Baden-Württemberg vermutlich ertrunken.
Ein weiterer 45-jähriger Mann
aus Schwaben konnte sich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Er wurde leicht
verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand kenterte das Schlauchboot der beiden Männer
gegen 19.15 Uhr in einer Flussbiegung kurz vor der Ortschaft Hofkirchen. Nachdem
sich der Jüngere aus eigener Kraft ans rechte Donauufer retten konnte, sein
50-jähriger Freund jedoch nicht mehr auftauchte, wurde sofort eine umfangreiche
Suchaktion in die Wege geleitet. Daran waren neben Einsatzkräften der
Wasserwachten Deggendorf und Vilshofen, welche mit zwei Booten
(Richtigstellung: insgesamt 6 Boote
der Wasserwacht) im Einsatz waren, auch ein Polizeiboot
sowie ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera beteiligt. Die Suche nach dem
Vermissten musste jedoch gegen 23.00 Uhr erfolglos abgebrochen werden.
Bereits seit heute Morgen sind wiederum zwei Boote der Wasserschutzpolizei im
Einsatz um nach dem Vermissten zu suchen. Die Suche wird noch bis in die
Mittagsstunden fortgesetzt. Bislang fehlt von dem Mann jedoch jede Spur.
06.07.2009, Polizeipräsidium Niederbayern
HOFKIRCHEN/LKRS. PASSAU. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Deggendorf erbrachten mittlerweile ein mangelhaftes Schlauchboot.
Laut Aussage des überlebenden
45-jährigen Mannes war dieser bereits am Samstag (04.07.09) in Straubing mit
seinem Freund zu einer siebentägigen Schlauchboot-Tour auf der Donau
aufgebrochen. Nachdem man in der ersten Nacht am Donauufer zwischen Straubing
und Deggendorf campierte, kam es schließlich am gestrigen Sonntag Abend zu dem
Unglück. Das Schlauchboot (Baujahr 1980, Maße: 2,80m x 1,30 m) kollidierte
hierbei offensichtlich mit einer sog. Tonne (Boje) woraufhin das Boot
schließlich kenterte und beide Männer ins Wasser stürzten. Fremdverschulden kann
somit ausgeschlossen werden.
Die Männer trugen bei ihrem waghalsigen Unternehmen keine Rettungswesten und
führten auch keinerlei nautische Ausrüstung mit. Ferner war ihr Schlauchboot in
einem mangelhaften Zustand und vermutlich überladen.
Die Vermisstensuche wurde gegen Mittag ohne Erfolg eingestellt.