Übung: Erfolgreiche Einsatzübung in der Donau
Um 18.30 Uhr geht der Alarm los: Die Wasserwacht Vilshofen soll drei Personen aus der Donau retten,
die auf Höhe der Vilsmündung mit einem Schlauchboot gekentert sind. Mit Blaulicht und Martinshorn gelangt das Team zur Anlegestelle. In Windeseile ist das Motorrettungsboot startklar und die Wasserretter, die speziell für Einsätze in strömenden Gewässern ausgebildet sind, machen sich auf den Weg zum ersten „Opfer“. Die Bergung der bewusstlos in der Donau treibenden Person funktioniert reibungslos. Auch die beiden anderen Personen werden routiniert in Sicherheit gebracht und fachmännisch erstversorgt – und das alles innerhalb weniger Minuten.
Routiniert bringen die Wasserretter das Schlauchboot zum Rettungsboot, um die bewusstlose Person zu bergen.
Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Szenario lediglich um eine Übung. Zu keinem Zeitpunkt waren ernsthaft Menschen in Gefahr. Doch in der Realität kann es jederzeit zu einer derartigen Situation kommen. Um darauf perfekt vorbereitet zu sein, stellt die Wasserwacht Vilshofen mindestens einmal jährlich unter realistischen Bedingungen einen schwierigen Einsatz nach. „Einsatzerfahrung ist das A und O“, betont Michael Sperlein, technischer Leiter der Vilshofener Wasserwacht. Im Verlauf der Übung wurde das Szenario dann sogar erweitert. Die geretteten Mädchen berichteten von einem vierten Gruppenmitglied, das ins Wasser gefallen sei und seitdem nicht mehr gesichtet wurde. Daraufhin gingen zwei Rettungstaucher in die Donau, um nach der Person zu suchen. „So konnten wir auch die Einbindung der Taucher proben“, sagte Sperlein. Nach der Übung zog er gemeinsam mit Ortsgruppenleiter Erwin Anzenberger ein positives Fazit. Alles sei sehr schnell gegangen, die Rettungen seien geordnet und hochprofessionell durchgeführt worden. Auch die Erstversorgung sei vorbildlich gelaufen. „Es war eine schwierige Übung bei starker Strömung – aber ihr habt das wirklich sehr gut gemacht“, lobte Sperlein das Team.
Jeder Handgriff sitzt: Nach der Rettung aus der Donau folgt auf dem Boot die Erstversorgung der „Verunglückten“.
Auch der Einsatz der Rettungstaucher samt Leinenführer war Bestandteil der Übung unter realen Bedingungen.
Im Rahmen der Übung wurde also klar: Die Mitglieder der Wasserwacht Vilshofen verstehen ihr Handwerk, sind echt Profis im Wasser. Grund dafür sind vor allem eine sehr gute Ausbildung und das intensive Training. „Wir treffen uns jeden Montagabend – entweder trainieren wir in der Donau oder im Herbst und Winter im Hallenbad“, berichtet Anzenberger. Entscheidend sei aber auch der Teamgeist. „Bei uns kann sich jeder auf den anderen verlassen. Wir sind ein eingespieltes Team. Und auch die Gemeinschaft ist uns sehr wichtig“, so Anzenberger weiter. Nach dem Training sitzen die Wasserwachtler gerne noch zusammen, tauschen sich aus und essen gemeinsam. Besonders stolz ist die Vilshofener Wasserwacht übrigens auf den Lebensretter-Nachwuchs. Viele der aktiven Mitglieder sind im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren. Sie sind leidenschaftlich gerne bei der Wasserwacht und investieren ehrenamtlich viel Zeit, um im Ernstfall für andere da sein zu können. Natürlich freut sich die Wasserwacht immer über weitere Helfer. Wer Interesse hat und noch mehr über die Vilshofener Wasserwacht wissen möchte, kann sich unter www.wasserwacht-vilshofen.de oder auf der entsprechenden Facebook-Seite informieren.
Quelle: https://kvpassau.brk.de/2bab2b9963ac4d17871b2c8f69eb3e9b